Grimms Märchen: Tiere in Grimms Märchen

Wir kennen sie alle: jene Tiere, die in den Märchen der Grimms eine Rolle spielen. Sie sind nicht selten verzauberte Prinzen oder andere Hauptfiguren (wie im Froschkönig, den Sechs Schwänen, Jorinde und Joringel oder Brüderchen und Schwesterchen). Sie haben menschliche Eigenschaften und Probleme (wie die Bremer Stadtmusikanten) oder stehen für das böse Gegenüber (wie der Wolf in den Sieben Geißlein oder Rotkäppchen). Tür 21 unseres Countdowns verrät tierische Geheimnisse..

Fabeln und Märchen

Nicht wenige der Grimmschen Märchen mit tierischen Helden gehören eher in die Kategorie der Fabel als in die des Märchens. Sie beziehen sich auf das ursprüngliche Format der griechischen (oft Vers-)Erzählungen, in denen eine Moral mit Hilfe von Tieren statt Menschen transportiert wird. Der wohl bekannteste Autor dieses Genres ist Äsop. Die animalischen Hauptfiguren haben meist menschliche Eigenschaften, die inzwischen bereits in der Verknüpfung Allgemeingut sind: Der Esel ist dickköpfig, der Fuchs schlau, die Katze nicht selten verschlagen … Und die Pointe am Schluss einer Fabel erklärt uns fast immer mit dem Holzhammer, was wir als Leser daraus lernen sollen.

Ganz anders jedoch jene Tiere, die wie eingangs bereits erwähnt, helfend und oft magisch in eine Geschichte eingreifen, dessen Hauptfiguren Menschen sind. Eines der spannendsten (neben dem Wolf natürlich) ist

… der Frosch…

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Er ist es, der Dornröschens Mutter ein Kind prophezeit. Eine Tatsache, die beinahe so oft vergessen wird, wie der eiserne Heinrich in der Geschichte des Froschkönigs. Und auch sonst ist der Frosch ein häufig vertretenes Tier in den Märchen der Brüder Grimm. Vor allem, wenn wir bedenken, dass er auch als Kröte oder gar Schlange auftritt. Beispielsweise ist die Bedeutung des Wortes „Unke“ je nach Sprachgebrauch ein fließender (so bezeichnete es ursprünglich einmal im Speziellen die eher ungefährliche Ringelnatter, aber auch generell die Schlange). Nicht immer hat dieses Tier also Beine, manchmal sogar eher eine gespaltene Zunge. Und auch sein Verhältnis zu den Menschen ist nicht immer eindeutig. So mag der Frosch in Dornröschen für die Königin in die Zukunft gesehen haben, doch noch öfter horten diese zwischen Lurchen, Reptilien und Amphibien changierenden Figuren nicht nur fast magisch anmutendes Wissen, sondern auch Schätze. Mit beiden gehen sie ebenso freigiebig wie auch böswillig um. Magie – über oder unter Wasser – hat eben immer einen Preis. Und die Verortung zwischen Gut und Böse ist offenbar ebenso wie die in Arten nicht immer eindeutig. Was wiederum weitere Interpretationen und Rückschlüsse zulässt – welche Wahrheiten stecken wohl tatsächlich hinter jenen vordergründig kindertauglichen Erzählungen? Und was entschlüsseln sie uns, wenn es uns gelingen mag, einen Blick durch die oberste Schicht der als harmlos empfundenen Gute-Nacht-Geschichten auf das zu werfen, was darunter liegt?

Aktennotiz von Adele, aus dem Logen-Venimecum, SGF 1

Die von (unleserlicher Name) entdeckte Krötengattung erzeuge ein solches Gift, daß der Genuß minutenlang das `Gespräch mit den Sphären´ ermögliche. ‚Wer die Kröte küsse‘, würde verstehen, wovon er spreche. – Ich lehnte das dankend ab, vom getrockneten Pulverchen, das ebenfalls aus dem Sekret gewonnen wird, lege ich jedoch etwas bei, vielleicht möchte ja Balder…

 

 

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